Schleppertreffen Glottertal - Achern: 104,7 km

29.07.2019

Als ich heute Morgen wach geworden bin, war leider immer noch alles feucht, da es gestern (am Sonntag) fast durchgehend geregnet hat.

Als ich gegen 8:00 Uhr aufstand, waren bereits einige Frühaufsteher weg, die anderen waren am Abbauen oder Zusammenräumen. Ich kochte mir erstmal Wasser für Kaffee, denn ohne Kaffee geht gar nichts. Nach dem Frühstück habe ich dann das Sonnensegel abgebaut und da bereits einige um mich herum weg waren, das Sonnensegel in die langsam wärmende Sonne gelegt. Dann habe ich soweit auch alles weggeräumt, aber das Sonnensegel war leider immer noch nicht trocken. Wenn ich zuhause bin, muss ich es auspacken und richtig trocknen lassen, sonst bekommt es Schimmelflecken. Durch meine Trödelei war ich dann der Zweitletzte, der den Platz verließ.

So fuhr ich dann über Denzlingen, Sexau, Freiamt (Mehrortsgemeindebezeichnung) ins Schuttertal.
Ruine Hochburg Mühlenbächle bei Sexau
Ruine Hochburg Mühlenbächle bei Sexau

Da ich ja nach Achern auf den Campingplatz wollte -um mir diesen anzuschauen, ob er für den Familienurlaub in Frage käme- und ich die stark befahrene B 3 nicht unbedingt fahren wollte, fuhr ich über kleine Landstraßen und kam ins schöne Schuttertal.

Hier konnte ich natürlich nicht durchfahren, ohne bei dem guten Michael - Koch, Metzger und Chef vom Gasthaus Schutterblick (www.schutterblick.de) - anzuhalten und guten Tag zu sagen.

Wer gutes Essen mag und gerne kulinarisch verwöhnt werden möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Und wann immer es geht, nutzt er die Gelegenheit, sich mit seinen Gästen zu unterhalten. Dies ist natürlich bei seinem Arbeitspensum schwierig. Da ich wusste, dass er montags immer Ruhetag hatte, hoffte ich nur, dass er auch zu Hause war. So kam ich dann gegen 11:45 Uhr auf den Parkplatz des auch bei Motorradfahrern beliebten Gasthaus. Natürlich war die Eingangstür zu, aber ich wusste, wo der Hauseingang war, klingelte dort und siehe da, Michael war da und öffnete mir die Tür. Nach einer herzlichen Begrüßung fragte er mich, ob ich etwas Trinken oder Essen möchte. Da ich weiß, dass er mir auch am Ruhetag ein Essen gezaubert hätte, habe ich darauf verzichtet und mir nur ein Bier gegönnt. So plauderten wir dann fast eine Stunde und nachdem ich mir seine neue Terrassenwand zum Nachbarhaus angeschaut hatte -sieht super aus und ist als Schallschutz bestimmt genau so gut wie eine Tujahecke, nur pflegeleichter- musste ich mich leider verabschieden, da ich ja noch einige Traktorkilometer vor mir hatte. Wenn es irgendwie noch geht, werde ich versuchen, mit ein paar Kumpels die Reifen wieder im Schwarzwald rund zu fahren und bei Michael zu übernachten. Mal sehen!

Bis Seelbach ging's dann über die Landstraße weiter, ab hier über die B 415 bis Biberach.
Vor der Ruine Hohengeroldseck
Vor der Ruine Hohengeroldseck
Ruine Hohengeroldseck bei Schönberg
Ruine Hohengeroldseck bei Schönberg

Von da ging's wieder über Landstraße weiter nach Gengenbach, Ohlsbach, bis nach, -na ja, für heute hatten wir noch keine Baustelle, Umleitung oder Kraftfahrtstraße- Ortenberg. Hier wird die Hauptstraße saniert und die Ortsdurchfahrt ist komplett gesperrt. Also Umleitung, da diese über die B 33 gehen sollte und ich nicht wusste, ob dies wieder eine Kraftfahrstraße ist, schlich ich über einen Feldweg -hab ja einen Traktor- der Bahnlinie entlang und dann Richtung Schloss nach Ortenberg. Im einem Wohngebiet fuhr ein älterer Herr auf einem Fahrrad vor mir her. Als ich an ihm vorbei fuhr, winkte er mir. Da mein Navi gerade wieder eine Strecke gefunden hatte, fuhr ich weiter. Nach ca. 200 Meter war Ende im Gelände; Straße gesperrt. Plötzlich kam der ältere Herr mit dem Fahrrad wieder zu mir und ich dachte, er würde anfangen rumzumeckern, aber nein, er fragte, wo ich den hinwollte. Ich zeigte ihm auf der Karte, dass ich an Offenburg vorbeifahren wollte über Landstraße nach Durbach. Er erklärte mir, wie ich über Schleichwege an der innerörtlichen Straßensperrung vorbei käme. Aber das war so kompliziert -was er vermutlich an meinem ratlosen Blick merkte-, dass ich das nicht finden würde. Er würde mit dem Fahrrad vorfahren, ich schlug innerlich drei Kreuze, also tuckerte ich hinter ihm her. Plötzlich eine Brücke mit 2,50 Meter, oh, Sch..ße, das könnte knapp werden. 1. Gang reingemacht und langsam unter die Brücke. Da ich vorne das Fenster hochgestellt hatte, konnte ich dies gut vom Traktor aus sehen und wenn das durchgeht, dann passt es auch bei dem hinteren. Wie sagte in Bad Füssing auf dem Campingplatz ein scheinbar erfahrener Globetrotter: "Langer Rede, gar kein Sinn", es passte. An der nächsten großen Kreuzung hielt er an und winkte mir, ich solle links abbiegen und dann weiter. Ich bedankte mich bei ihm und sagte, dass ich den Weg ohne ihn nicht gefunden hätte. Ich war dankbar und er wahrscheinlich froh, dass er einem Touristen weitergeholfen hatte.

So gelangte ich dann nach Durbach und von da weiter Richtung Oberkirch. Dies ist eine wunderschöne Gegend, leider teilweise mit schmalen und sehr, sehr steilen Straßen rauf und runter. Kurz vor Oberkirch gab ich im Navi die Adresse vom Campingplatz ein. Den fand ich dann auch ganz entspannt.

An der Rezeption fand ich dann einen freundlichen, lustigen Mann vor, der mir alles ausführlich erklärte. Da wir, wie bereits erwähnt, einen Campingplatz für die Familie suchen, fragte ich ihn, ob ab Donnerstag für 5 - 6 Tage zwei Stellplätze beieinander oder in unmittelbarer Nähe frei wären. Es ist lediglich noch ein Platz ab Donnerstag bis Dienstag frei, aber damit ist uns nicht geholfen. Er meinte, dass in Baden Württemberg und in Bayern Ferien seien und wenn man dann nicht ausgebucht wäre, hätte man etwas falsch gemacht. Diese Bemerkung hätte er sich sparen können, wenn man bedenkt, dass hier auf dem Campingplatz 442 Dauercamper sind mit Stellflächen von über 100 m² und lediglich 91 Touristenstellplätze, die teilweise nur 60-70 m² haben. Mein Stellplatz ist so hügelig, dass nicht einmal eine Fläche von 2 x 2 Meter so eben ist, dass man ein Zelt hinstellen könnte.

Morgen werde ich mich dann Richtung Rhein aufmachen und dann evtl. ab Iffezheim durch Frankreich nach Wissembourg und dann auf der deutschen Seite der Grenze entlang weiterfahren.

Bis dann

Gruß Martin

© 2019 Reisender Martin, entlang der Grenze, Deutschland
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